© Freiwillige Feuerwehr Edenbergen e.V.
Die Geschichte der Feuerwehren in Deutschland ist auch immer mit den technischen Möglichkeiten der jeweiligen Zeit eng verknüpft,
denn das Brandschutzwesen an sich war spätestens seit Beginn der Industrialisierung und den damit einhergehenden technischen
Entwicklungen nicht mehr nur reine "Menschenarbeit". Der technische Fortschritt, der sich vor allem in den letzten zwei Jahrhunderten
vollzogen hat, spiegelt sich auch in der Entwicklung der Feuerwehrtechnik in Edenbergen wider.
Heutzutage ist es unvorstellbar, dass die Freiwillige Feuerwehr Edenbergen direkt nach ihrer Gründung über keinerlei besondere
Hilfsmittel verfügte - einige Schläuche und Wassereimer, die auf Pferdewagen befördert wurden, sowie die pure "Manneskraft" der aktiven
Mitglieder waren alles, was die Wehr aufzubieten hatte. So erscheint es auch kaum verwunderlich, dass einem alten Dienstbuch der
Feuerwehr zu entnehmen ist, dass am 23. März 1933 bei einem Großbrand in der Gailenbacher Mühle die umliegenden Feuerwehren mit
Glockengeläut, Trompetensignalen, Feuerrufen und sogar Gewehrschüssen alarmiert wurden.
Einen ersten technischen Fortschritt erlebte die Edenberger Feuerwehr mit der Beschaffung eines Spritzenwagens 1894. Dieser wurde
nach wie vor von Pferden gezogen, bot aber Platz für etliche Schläuche und weitere Gerätschaften und besaß außerdem eine
Anhängerkupplung, die für einen Anhänger mit einer Schlauchhaspel genutzt wurde.
Da dieser Wagen allerdings über keine Leitern verfügte, schaffte die Gemeinde Edenbergen nur wenige Jahre später - 18XX - einen
Leiterwagen an. Auch dieser war nicht motorisiert, sondern musste als Anhänger mit dem Spritzenwagen oder gar per Hand gezogen
werden. Dennoch ermöglichte diese Leiter ebenso die Feuerbekämpfung von oben wie auch besondere Einsätze in großer Höhe. Die
Leiter ist auch heute noch im Sinne der Nachbarschaftshilfe zum Beispiel zum Säubern von Dachrinnen in Gebrauch.
Eine entscheidende Verbesserung des Brandschutzwesens in Edenbergen stellte 1911 der Anschluss der Gemeinde an das
Wasserversorgungssystem dar. War bis dahin Löschwasser noch aus Brunnen oder Gewässern gefördert worden, konnte die Wehr von
nun an auf Hydranten in Edenbergen und dem dazugehörigen Weiler Gailenbach zurückgreifen. Zu diesem Zweck wurden außerdem drei
Hydrantenwagen (diese waren nötig, um das Wasser aus dem Netz zu entnehmen) samt Zubehör erworben.
Ein Jahr nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten - 1934 - konnte die
Feuerwehr ihr neues und bis heute bestehendes Feuerwehrhaus beziehen, das
vor allem eine technische Neuerung bot: Es war mit elektrischen Sirenen
ausgestattet, die es von nun an ermöglichten, alle Mitglieder der Feuerwehr
schnell und weitreichend zu alarmieren.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übernahm die Freiwillige Feuerwehr in
Edenbergen eine Motorspritze der ehemaligen NSDAP-Ortsgruppe und besaß
damit zum ersten Mal ein motorisiertes Gerät - ein wahrer Quantensprung im
Vergleich zu den bisherigen, von Pferden gezogenen Einsatzmitteln. Durch die
Anschaffung eines Tragkraftspritzenanhängers 1958 wurde die Ausstattung noch
verbessert, so dass die Edenberger Feuerwehr zu dieser Zeit über moderne
Brandbekämpfungsmöglichkeiten verfügte.
Dennoch kamen auch die Motorspritze und ihr Zubehör in die Jahre, so dass
Mitte der 1970er-Jahre der Kauf eines neuen Löschfahrzeuges unumgänglich
geworden war. Dass dieses schließlich nur gegen großen Widerstand im
Gemeinderat beschafft werden konnte, verdankt die Feuerwehr der Hartnäckigkeit
einzelner Mitglieder. Der Einsatz hatte sich aber auf jeden Fall gelohnt: Das neue
Löschgruppenfahrzeug LF 8 bot zu seiner Zeit die neueste Technik und
Ausstattung.
Vor allem seit Eingemeindung Edenbergens nach Gersthofen erlebte die Feuerwehr aufgrund der besseren Finanzlage der Stadt regelmäßig
neue technische Anschaffungen. So wurde Mitte der 1980er-Jahre der schwere Atemschutz eingeführt, die Aus- und Fortbildung der
Mitglieder intensiviert und eine neue Tragkraftspritze und ein Notstromaggregat angeschafft.
Dieser technische Wandel hat auch in den letzten Jahren angehalten: Zentraler Bestandteil war dabei das neue Löschgruppenfahrzeug LF
8/6, das mit einem eigenen Wassertank und bis heute innovativer Technik aufwarten konnte.
Der Umbau des bisherigen Schlauchanhängers für den Transport der Tragkraftspritzenpumpe im Jahr 2004 und damit verbunden die
Anschaffung neuer technischer Geräte - unter anderem ein Hochleistungslüfter, mit dem Häuser "entraucht" werden können - sorgten
schließlich dafür, dass die Freiwillige Feuerwehr Edenbergen nach wie vor auf dem neuesten Stand der Technik ist und im Notfall effizient
und schnell eingreifen kann.
Freiwillige Feuerwehr Edenbergen e.V.
gegründet 1875
Geschichte FFW Edenbergen: Technik im Wandel der Zeit